Stadtpfarrer Anton Breu (1953 bis 1978)
Viele Pfarrangehörige kannten ihn nur noch als älteren Herrn. Dass er als junger Kaplan mit dem Motorrad von Herz Jesu herüber kam, um hier die Gläubigen zu betreuen, kann sich heute kaum mehr jemand vorstellen. Vom damaligen Stadtpfarrer Dr. Käß von Herz Jesu wurde er vor allem mit der geistlichen Betreuung der Bewohner der Baracken am Fichtenbühl betraut und als in der Folgezeit die Pfarrei St. Johannes entstand, wurde er am 1. Oktober 1953 der erste Pfarrer.
Geboren am 22. Februar 1918 in Neunaign bei Eschlkam wurde er nach Abitur und Theologiestudium 1948 zum Priester geweiht und kam 1949 nach Weiden, wo er bis zu seinem Tode am 25. Dezember 1978 wirkte.
Sein einfach-herzliches Wesen, seine unaufdringliche Art und das feine Gespür für die alltägliche Last der arbeitenden Menschen machten ihn zum richtigen Betreuer für diese Stadtrand-Pfarrei und für den Aufbau auf allen Gebieten, der ihm als erstem Pfarrer aufgegeben war. In seiner Freizeit machte er weite Reisen, die aber immer unter dem Gedanken des Christentums standen, und, wieder zu Hause, ließ er seine Pfarrangehörigen daran teilhaben, indem er Diavorträge über religiöse Themen ausarbeitete.
Seine geistlichen Mitbrüder zeigten ihre Wertschätzung, indem sie ihn zum Stadtdekan wählten, und der Bischof ernannte ihn zum Bischöflich Geistlichen Rat. Kurz nachdem er mit seiner Gemeinde das 25jährige Pfarrjubiläum feiern konnte, erlag er einer schweren Krankheit, die er mit Geduld und Hingabe ertragen hatte.
Stadtpfarrer Karl Breu (1979 – 1995)
Die Umstände, wie BGR Karl Breu als neuer Stadtpfarrer nach Weiden kam, charakterisiert ihn ganz deutlich: Er war seit 18 Jahren Pfarrer in Ramspau bei Regensburg – eine Position, mit der er sehr zufrieden war - als sein Bruder Anton Breu schwer krank wurde und sein Amt aufgeben musste. Das hätte für ihn bedeutet, dass er den Pfarrhof von St. Johannes für seinen Nachfolger hätte räumen müssen. Karl Breu übernahm daraufhin die Pfarrei St. Johannes, damit sein Bruder hier bleiben konnte. Er gab damit seine Stellung in Ramspau auf, um seinem schwer kranken Bruder zu helfen.
Wenig später starb Anton Breu, noch bevor Karl Breu am 28. Januar 1979 in sein Amt eingeführt werden konnte.
Karl Breu wurde am 6. August 1925 in Eschlkam geboren. Nach Gymnasium und Priesterseminar wurde er im März 1952 durch Erzbischof Buchberger zum Priester geweiht. Nach Kaplanstellen in Neunkirchen hl. Blut, Regensburg/St. Wolfgang und 18 Jahren Pfarrer in Ramspau kam er nach St. Johannes, um die Pfarrei bis 1995 zu führen.
Pfarrer Breu war von Ramspau her ein anderes Gemeindeleben gewöhnt; dort gehörten Kirche – Rathaus - Gasthaus zusammen und erfassten die ganze Gemeinde. Es fiel ihm schwer, sich daran zu gewöhnen, dass in einer Stadtrandgemeinde wie in St. Johannes ohne einen festen Mittelpunkt und mit stark divergierenden Interessen der Pfarrangehörigen die Uhren anders gingen. Er bemühte sich sehr um die Steigerung der Kirchenbesucherzahlen, um mehr Kinder und junge Familien in den Gottesdiensten, um das Wecken des Interesses an der Kirche. Dass hier ein gewisser Rückgang eine nicht zu ändernde Zeiterscheinung war, wollte er nicht gelten lassen und fühlte sich persönlich verantwortlich. Die Heranführung der Außenstehenden an die Pfarrei, die würdige Gestaltung der Sakramente, die Ausbildung von Ministranten und die Förderung kirchlicher Vereine und Verbände waren weitere Anliegen, die ihm besonders am Herzen lagen. Besonders bemühte er sich in nimmermüdem Einsatz um die Betreuung der vielen Alten in der Pfarrei, die dies dankbar annahmen. Auch als Bauherr war er aktiv: Die Erstellung des Pfarrheims sowie die Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche nach fast 40 Jahren nahm er mit großem Schwung in Angriff. Nicht zuletzt war er ein Mann, der zuhören konnte und zu dem alle vertrauensvoll mit großen und kleinen Problemen kommen konnten und kamen.
Nach seiner Ruhestandsversetzung kehrte er 1995 in seine Heimat Eschlkam zurück, wo er noch viele Jahre als Ruhestandspriester wirkte. Am 23. Februar 2016 verstarb Pfarrer Karl Breu im Alter von 90 Jahren.
Stadtpfarrer Georg Schönberger (1995 - 2007)
Stadtpfarrer Schönberger wurde am 22. August 1945 in Unternankau geboren. Nach Abitur und Theologiestudium empfing er 1971 die Priesterweihe durch Bischof Dr. Rudolf Graber. Es folgten Kaplanzeiten in Eggenfelden und Mitterteich (1971 – 1975).
Drei Jahre wirkte er als Militärpfarrer in Cham, Kötzting, Roding und Neunburg vorm Wald. Danach war er als Pfarrer in Schwandorf/Klardorf (1978 – 1982), Plößberg (1982 – 1992) und Wilting (1992 – 1995) tätig.
Am 1. September 1995 kam er als Pfarradministrator in unsere Pfarrei, um die Nachfolge von BGR Karl Breu zu übernehmen. Bei seiner Installation am 1. Mai 1996 konnte er zugleich sein 25jähriges Priesterjubiläum feiern.
Er hat in diesen Jahren – trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen – durch die würdige Feier der Eucharistie, die glaubhafte Verkündigung des Wortes und seine anschaulichen Predigten viele Menschen unserer Pfarrei, aber zunehmend auch viele Christen von außerhalb, im Glauben gestärkt und begeistert. Durch sein offenes, Wesen verstand er es, die Pfarrgemeinde zur aktiven und lebendigen Mitarbeit zu motivieren.
Auch als Baumeister (und Bauleiter) hat er mit großem persönlichen Einsatz und mit großem Erfolg gewirkt: Durch die grundlegende Sanierung von Kirche und Pfarrhof sowie die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes in den Jahren 1997 und 2000 wurden Bauschäden beseitigt und zugleich wurde eine technisch und optisch gelungene, zeitgemäße und einladende bauliche Situation geschaffen.
Besonders am Herzen lag ihm die würdige Ausgestaltung der Kirche: Bei der Innenrenovierung war es seinen Initiativen zu verdanken, dass die Altarbilder wieder in ihrem früheren Zustand erstrahlten. Die veralteten Beleuchtungsanlagen in Kirchenschiff und Altarraum wurden durch zeitgemäße Leuchter ersetzt. Auf sein Betreiben hin wurde die Innenausstattung erweitert: Zwei neue Heiligenfiguren (St. Rochus und St. Elisabeth) sowie die Votivtafeln der 14 Nothelfer wurden auf seinen Vorschlag hin von Pfarrangehörigen gestiftet. Insgesamt ist durch die geschilderten Maßnahmen ein freundlicher und würdevoller Innenraum entstanden.
Am 21. Juni 2003 hat Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller Pfarrer Schönberger in Anerkennung seines priesterlichen Lebens und Wirkens zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt.
Aus gesundheitlichen Gründen war er im Frühjahr 2007 leider gezwungen, beim Bischof seinen vorzeitigen Ruhestand zu beantragen. Dem Antrag wurde mit Wirkung vom 1.9. 2007 entsprochen.
Stadtpfarrer Gerhard Pausch (2007 - 2021)
Stadtpfarrer Pausch erblickte am Allerseelentag, 2. November 1951, in Pichlberg (Gemeinde Trabitz) das Licht der Welt. Bereits am 4. November wurde er in der Pfarrkirche St. Jakobus zu Burkhardsreuth getauft.
Seine Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft; der Vater war nebenbei auch noch Schuster. In Burkhardsreuth besuchte er von 1958 bis 1965 die Volksschule, trat dann in die Realschule Kemnath über und schloss 1969 mit der „Mittleren Reife“ ab. Während der Realschulzeit erwachte in ihm der Wunsch zum Priesterberuf. Von 1969 bis 1973 war er in der Spätberufenenschule Theresianum in Bamberg und holte dort das Abitur nach.
Das Theologiestudium absolvierte er an der Universität Regensburg; unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt an der Universität Salzburg. Im Jahr 1978 schloss er mit dem Diplom ab.
Im Februar 1979 erhielt er durch Bischof Dr. Rudolf Graber in Sulzbach-Rosenberg die Diakonenweihe; am 23. Juni 1979 weihte ihn ebenfalls Bischof Dr. Rudolf Graber zum Priester.
Nach Ferienvertretungen in Immenreuth und Pilsting wurde ihm zum 1. September 1979 die erste Kaplanstelle in Weiden, St. Elisabeth, zugeteilt. Die zweite Kaplanstelle war die Pfarrei St. Georg in Amberg von 1. September 1982 bis 30. April 1987. In Amberg wurde ihm die Aufgabe des BDKJ-Stadtjugendseelsorgers übertragen.
Vom 1. Mai 1987 bis 31. August 1999 leitete er die Pfarrei Hl. Familie in Altenstadt an der Waldnaab.
Zum 1. September 1999 vertraute ihm Bischof Manfred Müller die Pfarrei Herz Jesu in Weiden an.
Die Mitglieder der Dekanatskonferenz wählten ihn am 9. September 1993 zum Dekan des Dekanates Neustadt an der Waldnaab. Zum 10. Januar 1995 ernannte ihn Bischof Manfred Müller zum Regionaldekan der Region Weiden. Dieses Amt übte er bis zum Jahre 2014 aus.
Zum 1. September 2007 wurde die Seelsorgeeinheit Herz Jesu und St. Johannes gebildet.
Mit Wirkung vom 1.9.2021 trat Pfarrer Gerhard Pausch in den wohlverdienten Ruhestand.
Stadtpfarrer Gottfried Schubach (seit 2021)
Ein herzliches „Grüß Gott“!
Mein Name ist Gottfried Schubach. Ich bin seit 1. September 2021 der neue Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Herz Jesu – St. Johannes.
Ich wurde 1966 geboren und bin mit sieben Geschwistern in Schirnding, Braunschweig, Bad Abbach und Herrnwahlthann aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte ich in Regensburg und Innsbruck Theologie und wurde 1993 zum Priester geweiht.
Weiden habe ich durch meine erste Kaplanstelle in St. Elisabeth in guter Erinnerung. Danach war ich Kaplan in St. Johannes, Dingolfing, und dann Pfarrer in den Pfarreien Rieden und Vilshofen.
Ich bitte Sie um wohlwollende Aufnahme, ein offenes Herz und die frohe Bereitschaft, die nächsten Jahre gemeinsam als Glaubende zu gehen.
Mit herzlichem Gruß Pfarrer Gottfried Schubach
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Darüberhinaus wirkten und wirken folgende Priester segensreich in St. Johannes
Oberstudienrat a. D. Hans Weis (1960 - 2016)
hauptamtlicher Pfarrvikar Andreas Reber (2009 - 2020)
nebenamtlicher Pfarrvikar Reinald Bogensperger (seit 2009)
Ruhestandspriester Andreas Uschold (seit 2014)
nebenamtlicher Pfarrvikar Achim Dittrich (seit 2020)
Das Seelsorgeteam wird seit 2014 auch durch Gemeindereferentin Doris Schmidt unterstützt.
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Gebet um geistliche Berufe
Herr Jesus,
wie Du einst die ersten Jünger gerufen und zu Menschenfischern gemacht hast, so lass auch heute ständig deine gute Einladung erklingen: „Komm und folge mir!“ Gib den jungen Männern und Frauen die Gnade, dir bereitwillig auf deinen Ruf zu antworten! Steh unseren Bischöfen, Priestern und Ordensleuten in ihrer mühevollen Seelsorgearbeit bei. Sende, Herr, Arbeiter in deine Ernte und lass nicht zu, dass die Menschheit durch das Fehlen von Priestern, Missionaren und Ordensleuten zu wenig das Evangelium erfahre.
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